Ein kurzer illustrierter Wegweiser um den Islam zu verstehen

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Einige islamische Glaubensgrundlagen

1) Glaube an Gott:

Muslime glauben an den Einen, Einzigen, Unvergleichlichen Gott, der keinen Sohn oder Partner hat und dass niemand angebetet werden darf, außer ihm alleine. Er ist der Wahre Gott, und jede andere Gottheit ist falsch. Ihm gebühren die herrlichsten Namen und die edelsten vollkommenen Eigenschaften. Niemand teilt seine Göttlichkeit oder seine Eigenschaften. Im Quran beschreibt Gott sich selbst:

 Sprich: „Er ist Gott, ein Einziger.  Gott, Unabhängige, von Dem alles abhängt.  Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden, und Ihm ist keiner ebenbürtig”  (Quran, 112:1-4)

Kapitel 112 des Quran in arabischer Kalligraphie

Kapitel 112 des Quran in arabischer Kalligraphie.

Niemand besitzt das Recht, dass man ihn um Hilfe bittet, verehrt, anbetet oder dass ihm irgendeine Art des Gottesdienstes entgegengebracht wird, außer Gott allein.

Gott allein ist der Allmächtige, der Schöpfer, der Alleinherrscher und der Erhalter jeder Sache. Er reguliert alle Angelegenheiten. Er benötigt keine Seiner Geschöpfe, aber alle Seine Geschöpfe sind in allem was sie brauchen, von ihm abhängig.  Er ist der Allhörende, der Allsehende und der Allwissende. Auf vollkommene Weise umfasst sein Wissen alle Dinge, das Offensichtliche und das Verborgene, das Öffentliche und das Private. Er weiß, was geschehen ist, was geschehen wird und wie es geschehen wird. Nichts auf der ganzen Welt passiert, außer mit seinem Willen. Was auch immer er will, ist, und was auch immer er nicht will, ist nicht und wird niemals sein.  Sein Wille steht über dem eines jeden seiner Geschöpfe.  Er hat Macht über alle Dinge und er ist in der Lage, alles zu tun. Er ist der Großzügigste, der Barmherzigste und Wohltätigste. In einer Aussage des Propheten Muhammad erfahren wir, dass Gott zu seinen Geschöpfen barmherziger ist als eine Mutter zu ihrem Kind.1  Gott ist weit entfernt von Ungerechtigkeit und Grausamkeit. Er ist der All-Weise in allen seinen Handlungen und Beschlüssen. Wenn jemand etwas von Gott möchte, kann er oder sie Gott direkt fragen, ohne jemand anderen darum bitten zu müssen, zwischen Gott und ihm oder ihr zu verhandeln.

Gott ist nicht Jesus und Jesus ist nicht Gott.2 Sogar Jesus selbst hat dies zurückgewiesen. Gott sagt im Quran:

 Wahrlich ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Gott ist der Messias, der Sohn der Maria“, während der Messias doch selbst gesagt hat: „Oh, ihr Kinder Israels, betet zu Gott, meinem Herrn und eurem Herrn.“  Wer Gott Partner zur Seite stellt, dem hat Gott das Paradies verwehrt und das Feuer wird seine Herberge sein. Und die Frevler,3 sollen keine Helfer finden.”  (Quran, 5:72)

Gott ist nicht einer von Dreien. Gott sagt im Quran:

 Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Gott ist der dritte von dreien“, und es ist kein Gott da außer einem Einzigen Gott.  Und wenn sie nicht von dem, was sie sagen, Abstand nehmen, wahrlich, so wird diejenigen unter ihnen, die ungläubig bleiben, eine schmerzliche Strafe ereilen.  Wollen sie sich denn nicht reumütig Gott wieder zuwenden und Ihn um Verzeihung bitten?  Und Gott ist Allverzeihend, Barmherzig.  Der Messias, der Sohn der Maria, war nur ein Gesandter...  (Quran, 5:73-75)

Der Islam weist es entschieden zurück, dass Gott am siebten Schöpfungstag ausgeruht haben soll, dass er mit einem seiner Engel gekämpft haben soll, dass er ein neidischer Ränkeschmied gegen die Menschen sein soll oder dass er in irgendeinem Menschen wiedergeboren sein soll.

Das arabische Wort Allah bedeutet Gott (der Eine und Einzige Wahre Gott, der das gesamte Universum erschaffen hat). Dieses Wort Allah ist ein Name für Gott, das die arabisch sprechenden benutzen, sowohl die arabischen Muslime als auch die arabischen Christen. Das Wort kann nicht anders verwendet werden, als für den Einen Wahren Gott.  Das arabische Wort Allah taucht im Quran über 2150 mal auf. Auf Aramaisch, einer Sprache ähnlich dem Arabischen und die Sprache, die Jesus gewöhnlich sprach,4 wird Gott auch als Allah bezeichnet.

2) Glaube an die Engel:

Muslime glauben an die Existenz der Engel und dass sie ehrenvolle Geschöpfe sind. Die Engel dienen Gott alleine, gehorchen ihm und handeln nur auf seinen Befehl hin. Einer der Engel ist Gabriel, der Muhammad  den Quran herabgebracht hat.

3) Glaube an Gottes herabgesandte Bücher:

Muslime glauben, dass Gott seinen Gesandten Bücher als Beweis und Rechtleitung für die Menschheit herabsandte.  Eines dieser Bücher ist der Quran, den Gott dem Propheten Muhammad .  herabgesandt hat.  Gott versichert den Schutz des Quran von jeglicher Verfälschung oder Verdrehung.  Gott sagt:

 Wahrlich, Wir selbst haben diese Ermahnung herabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein  (Quran, 15:9)

4) Glaube an die Propheten und Gesandten Gottes:

Muslime glauben an die Propheten und Gesandten Gottes, beginnend mit Adam, sowie Noah, Abraham, Ismael, Isaak, Jakob, Moses und Jesus (Friede sei mit ihnen). Aber Gottes letzte Botschaft an die Menschen, eine Erneuerung der ewigen Botschaft, wurde dem Propheten Muhammad . offenbart.  Muslime glauben, dass Muhammad  der letzte von Gott gesandte Prophet ist, wie Gott sagt:

 Muhammad ist nicht der Vater eines eurer Männer, sondern der Gesandte Gottes und der letzte aller Propheten,...  (Quran, 33:40)

Muslime glauben, dass alle Propheten und Gesandte menschliche Geschöpfe sind, die keinerlei göttliche Eigenschaften besitzen.

5) Glaube an den Tag des Gericht:

Muslime glauben an den Tag des Gerichts (Tag der Wiedererweckung), wenn alle Menschen von Gott wieder auferweckt werden und unter ihnen gemäß ihres Glaubens und ihrer Taten richten wird.

6) Glaube an den Al-Qadar:

Muslime glauben an Al-Qadar, die göttliche Vorherbestimmung. Aber diese göttliche Vorherbestimmung bedeutet nicht, dass der Mensch keinen freien Willen besäße.  Selbstverständlich hat der Mensch einen eigenen Willen mit dem er zwischen richtig oder falsch auswählen kann, und jeder ist verantwortlich für seine Wahl.

Der Glaube an göttliche Vorherbestimmung schließt vier Dinge mit ein: 1) Gott weiß alles.  Er weiß, was geschah und was geschehen wird.  2) Gott hat alles niedergeschrieben, was geschehen ist und was geschehen wird.  3) Alles, was Gott will, dass es geschieht, geschieht auch so und alles, von dem Gott nicht will, dass es geschieht, geschieht nicht.  4) Gott ist der Schöpfer aller Dinge.
 

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Fußnoten:

(1) Überliefert bei Sahih Muslim, #2754, und Sahih Al-Bukhary, #5999. Zurück zum Text (1)

(2) Es wurde am 25. Juni 1984 von der Associated Press in London berichtet, dass eine Mehrheit der Anglikanischen Bischöfe von einem Fernsehprogramm sagte: „Christen sind nicht verpflichtet, zu glauben, dass Jesus Christ Gott ist.“  Bei dieser Umfrage wurden 31 von Englands 39 Bischöfen befragt.  Die Reportage berichtet weiter, 19 der 31 Bischöfe sagten, es sei ausreichend, Jesus als „Gottes höchsten Vertreter“ zu betrachten.  Die Umfrage wurde von London Weekend Televisions wöchentlichen Religionsprogramm „Credo“ durchgeführt” Zurück zum Text (2)

(3) Die Frevler beinhalten die Polytheisten (jene, die mehr als einen Gott anbeten). Zurück zum Text (3)

(4) NIV Dictionary of the Bible [NIV Wörterbuch der Bibel], Douglas, S.42. Zurück zum Text (4)
 

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